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  Geschichtlicher Abriss
 

 


Schwarz-goldene Lackmalerei im Suan Pakard Palast, Bangkok

 

Geschichte Thailands


Sukhothai / Ayutthaya / Bangkok

Der mit der mongolisch-chinesischen Expansion verbundene politische und militärische Druck veranlasste viele Tai von Südchina aus in südliche Richtung auszuweichen und stimulierte die Bildung von kleinen Tai-Staaten ("Mueang") in Südostasien. Die in ethnisch-kulturellen Kontaktsituationen äusserst flexiblen und anpassungsfähigen Tai-Völker, allesamt Vertreter des Bewässerungsbodenbaus in den Ebenen, bilderten in SO-Asien den Grundstock für die späteren grossen Staaten Siam (Thai), Xan Lang/Laos (Lao) und die Shan-Staaten (Shan). Die Tai-Völker gründeten Staaten, die die Tendenz hatten, sich immer mehr nach Süden auszubreiten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig festzuhalten, dass die Tai-Völker auf ihrem Zug nach dem Süden die alteingesessenen Völker, auf die sie trafen, nicht einfach ausrotteten oder verdrängten, sondern diese vielmehr als Oberschicht "überlagerten". Sie übernahmen teilweise die Kultur ihrer Vorgänger, bekehrten sich zum Buddhismus, bewahrten aber ihre Sprache und auch animistische Vorstellungen.

Das so dynamische Thai-Element war im allgemeinen weder in politischer-sozialer und kultureller Hinsicht noch zahlenmässig der einheimischen Bevölkerung überlegen, aber es ging in dem neuem Milieu auf und wurde allmählich in verschiedenen Teilen Südostasiens zur dominierenden Kraft, ohne seine ethnische Identität einzubüssen. Auf keinen Fall bildeten sich sofort ethnisch homogene staatliche Gesellschaften heraus.

So gelang es beispielsweise während der zweiten Hälfte des 13. Jh.s einigen Thai-Führern ihre Herrschaftsbereiche auf Kosten der Mon, die den in Nordthailand liegenden Staat Haripunjaya (8. - 13. Jh., Zentrum im heutigen Lamphun) regierten, auszudehnen. Gegen Ende des 13. Jh.s eroberte der Thai-Führer Mengrai Haripunjaya und gründete ein Thai-Fürstentum und machte Chiang Mai zur Hauptstadt. Obwohl das nicht der einzige Staat in Nordthailand war, entwickelte sich dieses Fürstentum zur einflussreichsten Macht in dieser Region. Es wäre jedoch falsch, den Zusammenbruch Haripunjayas einfach als das Ergebnis einer militärischen Niederlage der Mon und eines Sieges der Thai zu interpretieren. Vielmehr entwickelte sich hier eine neue, unter dem Namen Yuan bekannt gewordene Kultur, die sowohl Mon-Traditionen ("Zivilisation") als auch die Thai-Traditionen ("Barbarei") miteinander verband. In den Chroniken Nordthailands gibt es keinen Hinweis darauf, dass die siegreichen Thai irgendwelche Versuche unternahmen, die Mon "auszurotten". Im Gegenteil: Die nordthailändischen Fürstentümer unterhielten mit den Mon-Staaten Nieder-Burmas auch nach der Eroberung Nordthailands durch die Thai gute Beziehungen. Mon-Mönche spielten weiterhin eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Buddhismus unter den Thai-Herrschern Chiang Mais. Die die Thai- und Mon-Überlieferungen kombinierende Yuan-Kultur wurde nicht nur in Nordthailand, sondern auch im Kengtung-Shan-Staat von Burma, in Teilen von Yünnan (Südchina) und in bestimmten Regionen des nördlichen Laos zur wichtigsten Kulturtradition.

 

Schwarz-goldene Lackmalerei im Suan Pakard Palast, Bangkok

Die drei grossen Thai-Königreiche (Siam):
Sukhothai - Ayutthaya - Bangkok (Krung Thep)

In der Menam-Ebene Zentralthailands kam es schliesslich zur Bildung grösserer Staaten, deren Zentrum sich immer mehr in Richtung Süden bewegte:

Sukhothai (1275 -1350)

Sukhothai war das erste Thai-Königreich Zentralthailands und zugleich die erste Hauptstadt von Siam. In den Kämpfen mit dem Khmer-Reich von Angkor (1250-60) wurde unter Indrapatindraditya, dem Heldenkönig der Thai, die Oberherrschaft der Khmer abgeschüttelt (Thai-Führer hatten zuvor schon das Gebiet von Sukhothai im Namen der Khmer-Herrscher verwaltet) und die Reste des von diesen annektierten Mon-Königreiches Dvaravati eingegliedert. Der dritte Sohn Indrapatindradityas, Rama Khamhaeng (ca. 1279-1299) entriss den Khmer weitere Gebiete bis hin nach Vien Chang (Vientiane/Laos) und drang im Süden bis Ligor (Malaiische Halbinsel) und im Westen bis Pegu (Burma) vor. Unter dem Sohn (Lo Thai) sowie unter dem Enkel (Lu Thai) Rama Kamhaengs wurden buddhistische Gesetze und Lebensvorstellungen durchgesetzt. Auf diese Weise kam es zur Entstehung der typischen Thai-Kultur:
1. Theravada-Buddhismus (Hinayana-Buddh. der von Sri Lanka stammt und von Mon-Priestern verbreitet wurde)
2. Übernahmen aus der alten Mon- bzw. Khmer-Kultur (die bis heute gebräuchliche Schrift ist eine modifizierte Khmer-Schrift; auf Khmer-Vorbilder gehen weiters zurück: die Bewässerung, bestimmte staatliche Institutionen, brahmanische Konzepte, vor allem die hinduistisch-brahmanischen Hofrituale, politische Ideen wie das Gottkönig-/devaraja-Konzept, das jedoch an den Buddhismus angepasst wurde)
3. selektive Übernahmen aus der chinesisch-mongolischen Kultur (Militär, Beamtenschaft)





Schwarz-goldene Lackmalerei im Suan Pakard Palast, Bangkok

 
Ayutthaya (1350 -1782)

Ayutthaya war das zweite Thai-Königreich mit der gleichnamigen Hauptstadt von Siam in der Menamebene in Zentralthailand. 1349 kam es zum Aufstand des Fürsten von U Thong in Ayutthaya. Er machte Sukhothai in einem unblutigen Feldzug tributpflichtig und es blieb bis 1384 ein Vasallenstaat. Der Fürst von U Thong liess sich 1350 als Rama Thibodi I. zum König Gesamtthailands (mit Ausnahme von Lan-Na im Norden) krönen. Ähnlich wie im Fall des Fürstentums von Chiang Mai ersetzt Ayutthaya den ehemaligen Mon-Staat Lavo. Tendenz zur Festigung und Zentralisierung des Staates, besonders unter Boromo Trailokanat. Unter diesem König waren neben dem Theravada-Buddhismus bereits das Gottkönigtum, die Hauptstädtische Beamtenschaft und das straff organisierte Militär die drei Säulen des Thai-Staates. Durch die Eroberung bestimmter Gebiete in Burma (ca. 1480) legte dieser König jedoch den Grundstein zu einer langen Feindschaft mit diesem Land. Die von König Boromo Trailokanat begründete Herrschaftsform war bis 1932 in Kraft (1932 wurde sie durch einen Staatsstreich eliminiert). Indem er die Geldmittel der Vasallen beschnitt und sie durch Militärgouverneure kontrollieren liess, sicherte er sich - zumindest der Theorie nach - deren unbedingten Gehorsam. Von den Khmer übernahm er die "Vergöttlichung des Herrschers", der König war den Blicken der gewöhnlichen Sterblichen entzogen. Als weitere wichtige Mekmale des Königreichs sind zu nennen: Eine spezifische, gesetzlich geregelte thailändische Bewertung der Untertanen und zwar ausgedrückt in Landareal - Jeder freie Thai hat seinem Rang entsprechend einen Anspruch auf eine bestimmte Anzahl Felder. Hieraus floss sein Einkommen, wurden aber auch das Wehrgeld, Strafen u.s.w. bemessen (bis zum Ende des 19. Jhdts.). Trotzdem litt Ayutthaya, wie auch alle anderen Reiche dieser Zeit, unter chronischer politischer Instabilität:
Staatliche Macht hing zu jener Zeit im wesentlichen vom Zugriff auf die Bevölkerung ab, aus der landwirtschaftlicher Surplus, Arbeits- und Heeresdienste extrahiert wurden. Dazu wiederum bedurfte es eines grossen administrativen Apparates. Doch obwohl Ayudhaya versuchte, mit Hilfe umfangreicher Gesetzeswerke die Kontrolle über die Bevölkerung an den Hof zu binden, gelang dies nur starken Herrschern, da die Verwaltungshierarchie auf labilen Klientelbeziehungen beruhte. So blieben vor allem die peripheren Regionen stete Unruheherde, zumal die hier eingesetzten Vasallen angesichts wenig entwickelter Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten von der Zentrale kaum kontrollierbar waren. In Zeiten schwacher Herrschaft und der angesichts nicht institutionalisierter Nachfolgeregelungen häufigen Thronwirren geriet Ayudhaya immer wieder sowohl von der Peripherie wie auch vom Zentrum her unter politischen Druck, was zumeist erhebliche Gebietsverluste, militärische Einfälle der Nachbarn und die Wegführung der Bevölkerung aus den heimgesuchten Gebieten implizierte.
Die ersten Kontakte mit Europäern fallen in die Zeit des beginnenden 16. Jahrhunderts. Trotz vieler Kämpfe mit Burma kann man die Zeit von ca. 1700 bis 1760 als das goldene Zeitalter Siams bezeichnen. 1767 erobert und zerstört das wiedererstarkte Burma die Hauptstadt des Reiches, Ayutthaya, damals eine der grössten und schönsten Städte der Welt. Das okkupierte Ayutthaya löst sich in 5 verschiedene Kleinstaaten auf.




suan pakard
Schwarz-goldene Lackmalerei im Suan Pakard Palast, Bangkok


Bangkok / Krung Thep (ab 1782)

Krung Thep (Bangkok) war das dritte Thai-Königreich und zugleich die dritte Hauptstadt von Siam am Unterlauf des Menam. Ein General mit chinesischem Stammbaum, Paya Taksin, organisierte ab 1770 den Widerstand, richtete das Königtum erneut auf und holte sich bis 1782 alle annektierten Gebiete wieder zurück.

1782 stürzte einer der fähigsten Generäle aus altem siamesischem Adel, Chao Phraya Chakri, in einer Armeerevolte den (angeblich) wahnsinnig gewordenen Paya Taksin und bestieg unter dem Titel Rama Thibodi (Rama I; 1782-1809) den Thron. Das war der Beginn der bis heute herrschenden Chakri-Dynastie. Dieser König verlegte das Zentrum des Reiches nach Bangkok: Errichtung des königlichen Palastes am linken Menam-Ufer, gegenüber von Thonburi. Zusammen mit der Schwesterstadt Thonburi bilden diese zwei Städte das heutige "Gross-Bangkok" (um 1800 ca. 75.000 Einwohner, 1900 ca. 160.000 Einwohner, ab 1995 ca. 8 Millionen Einwohner). Wegen seiner vielen Kanäle (khlongs) wurde Bangkok früher das "Venedig des Ostens" genannt. Die meisten dieser Kanäle wurden im 20. Jhdt. für den Bau von Strassen zugeschüttet. Westliche Geschäftshäuser wurden schon seit Beginn des 20. Jhds. In Bangkok errichtet, das moderne Wachstum begann aber erst ab 1950.

Rama I. war der letzte Eroberer-König Siams. Er annektierte einige kambodschanische Provinzen sowie die malaiischen Aussengebiete (Kedah, Pattani, Kelantan, Trengganu).

Seine Nachfolger öffneten ab dem 19.Jh. das Land den Europäern, wobei sie aber stets auf Erhaltung der eigenen Bewegungsfreiheit achteten. Als "Reformkönige" sind zu nennen:

1. Mongkut (Rama IV): Er schloss mit 14 europäischen Staaten Verträge; er verhinderte geschickt die Übermacht einer einzelnen Kolonialmacht und hatte europäische Berater am Hof.

2. Chulalongkorn (Rama V., 1868-1910) war der bedeutendste Reformer Siams. Er konnte jedoch die Unabhängigkeit des Landes nur um den Preis von Gebietsabtretungen (kambodschanische Provinzen an Frankreich, malaiische Südprovinzen an England) erhalten.

1932 verbünden sich Angehörige der neuen (durch die Modernisierung entstandenen) Elite (öffentlicher Dienst und Militär) zu einem unblutigen Staatsstreich. Die Folge war die Abschaffung der absoluten Monarchie und die Bildung einer konstitutionellen Monarchie mit Zweikammernsystem (bis 1971) und Ministerverantwortlichkeit, in der das Königtum auf eher formale und religiöse Funktionen beschränkt wurde.

Der Widerspruch zwischen der tendenziell sozialistisch orientierten Intelligenz und dem konservativen Militär führte 1933 zu einem Militärputsch. Militärputsche wurden ab nun das normale Mittel, um personelle Veränderungen an der Spitze durchzusetzen. Diese personellen Rochaden führten jedoch zu keinem strukturellen Wandel, es waren vielmehr nur Rebellionen innerhalb der Elite - die tatsächlichen sozialen und ökonomischen Verhältnisse wurden von diesen (meist unblutig verlaufenden) politischen Umgruppierungen an der Spitze kaum berührt. Parlamentarisch-demokratische Phasen sind auch im heutigen Thailand eher die Ausnahme.

Als der König Rama VIII. nach seinem freiwilligen Exil 1946 wieder zurückkehrt, wird er (vermutlich) ermordet, die Umstände seines Todes wurden jedenfalls bis heute nicht aufgeklärt. An seine Stelle tritt Rama IX. (Bhumibol Adulyadej), der heute noch immer amtierende König.

1938 - 1944: Der in Fontainebleau ausgebildete, ultranationalistische und vom deutschen wie japanischen Faschismus beeinflusste Feldmarschall Luang Phibulsongkram übernimmt die Regierungsgewalt. Unter ihm erfolgt 1939 die Umbenennung von "Siam" in "Thailand". Die Ankunft der Japaner nährte die Hoffnungen auf ein grossthailändisches Reich, in dem alle Thais (einschliesslich der Lao des benachbarten Laos) in einem Staat vereinigt sind ("Pan-Thaiismus"). Intern wirkte sich der (mit der zunehmenden Ausdehnung staatlicher Funktionen auf die Gebiete der ethnischen Minderheiten verknüpfte) Thai-Nationalismus in einer Minderheitenfeindlichen Politik und einer Zwangs-Thaiisierung aus: Malaiischen Muslimen im Süden wurde es z.B. untersagt, die vorgeschriebene Kopfbedeckung und einen (malaiischen) Sarong zu tragen; auch die Verwendung der malaiischen Sprache wurde strikt verboten. Die Auswirkungen dieser Politik sind heute noch immer zu spüren, insbesondere in den vergangenen Jahren war und ist der Süden wieder Schauplatz gewalttätiger separatistischer Aktionen, die fälschlicherweise von der offiziellen Sprachregelung als Problem im Zusammenhang mit dem Islam dargestellt wird, nicht aber als Problem einer nicht-anerkannten malaiischen Minderheit und ihrer (nichtgewährten) Rechte.


 

 
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