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  DAS ALTE SIAM
 





THAILAND
DAS  ALTE  SIAM
 

Die schriftlichen Berichte über Siam, die von ausländischen Bewohnern oder Besuchern dieses Landes überliefert sind, decken (wenn auch nicht gleichmäßig) eine Zeitspanne von vier Jahrhunderten ab. Obwohl beispielsweise die Anwesenheit von Chinesen in Siam viel weiter zurückreicht, haben sie kaum Berichte über dieses Land verfasst, insbesondere keine von der Gründlichkeit des Chou Ta-kuan, dessen Aufzeichnungen aus dem Kambodscha des ausgehenden 13. Jahrhunderts ein Klassiker bleibt. Der Grund für das Fehlen von chinesischen Berichten über Siam kann gut an der Tatsache liegen, dass die Chinesen, die in dieses Land kamen, einfach dort blieben und sich niederließen. Chou Ta-kuan schreibt in seinem Kapitel über Immigranten in The Customs of Cambodia: "Die chinesischen Seeleute die ins Land kamen stellten mit Freude fest, dass es hier nicht notwendig war Kleider zu tragen, und weil Reis im Überfluß wächst, Frauen leicht zu überzeugen waren, Haushalte leicht zu führen und Einrichtung leicht zu beschaffen war sowie ebenso leicht Handelsgeschäfte aufzunehmen waren, desertierte eine große Anzahl der Seemänner und ließen sich permanent nieder".
          Die Chinesen in Siam assimilierten sich (vermutlich aus ähnlichen Gründen) gleichermaßen und sahen keine Notwendigkeit über ihre neue Heimat zu schreiben, insbesondere nicht zum Nutzen für ihre Landsleute, die sie in China zurückgelassen hatten. Es gab Perioden in denen Chinesen, die das Reich der Mitte verließen, von der Reichsregierung der sie den Rücken gekehrt hatten als Ausgestoßene betrachtet wurden, sodass es gute Gründe gab sich in ihrer neuen Wahlheimat ruhig zu verhalten. Darüber hinaus waren viele dieser Chinesen das, was wir heute als Wirtschaftsflüchtlinge aus einer Unterschicht bezeichnen würden, und wenige von ihnen werden über literarische Fähigkeiten oder auch nur über Lese- und Schreibkenntnisse verfügt haben.
          Sicherlich wurde die vergleichsweise kleine Zahl an Japanern die im 17. Jahrhundert kamen, und als sich Japan dann von der Welt abgekapselt hat zum Bleiben gezwungen. Ein Teil der Japaner war auch vor der religiösen Verfolgung in Japan geflohen und auch deshalb hatten diese kein Interesse an einer Rückkehr und hatten deshalb keine Alternative zur Assimilation.
          Die überlieferten Berichte über das alte Siam stammen (mit einer Ausnahme eines persischen Textes) von Europäern, die ab dem 16. Jahrhundert in das Land kamen. Die portugiesische Eroberung von Malacca (1511), das nominell ein Vasall von Siam war, unterbrach schwerwiegend die Handelsstruktur und traditionellen Verpflichtungen in der Region. Die Portugiesen schickten umgehend einen Abgesandten nach Ayutthaya, der Hauptstadt von Siam, um sich der Freundschaft des Königs zu versichern. Er wurde freundlich empfangen und er und sein Gefolge verursachten mit ihrer fremdartigen Bekleidung und ihren Bärten ein großes Aufsehen.




         
In dieser frühen Periode scheinen nur die Portugiesen (und einige andere Personen in deren Sog) Kontakt mit Siam hergestellt zu haben. Die Holländer und Engländer folgten im 17. Jahrhundert, ebenso die Japaner und Makassarese (Bugis) von Celebes. Das Ziel von Allen war der Handel: Siam war ein großer Warenumschlagplatz in einer Zeit in der das Segeln mit leichten Schiffen durch die stürmische und von Piraten wimmelnde Straße von Malacca sehr gefährlich war. Die längere und beschwerliche Überlandroute über Mergui und Tenasserim nach Ayutthaya und von dort üblicherweise weiter mit chinesischen Junken nach Südchina (manchmal aber auch auf Landrouten) war dagegen um einiges sicherer. Die Berichte aus dieser Zeit (etwa von Joost Schouten und Jeremias van Vliet) befassen sich hauptsächlich mit Möglichkeiten und Bedingungen für den Handel.
          Die Franzosen tauchten hier erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf und waren anfänglich nicht am Handel sondern an Missionierung interessiert. Sie wurden dazu ermutigt durch die Tatsache, dass der damalige König Narai ein intellektuell neugieriger, aufgeschlossener und politischer Monarch war. Narai machte einen Perser und einen Griechen zu Ministern und versuchte eine ausländische Macht gegen die andere auszuspielen. Die Anwesenheit der Franzosen zwischen 1685 und 1688 war erdrückend und führte unweigerlich zu einer Reaktion. Diese drei Jahre waren jedoch die Quelle von zahllosen und detaillierten französischen Berichten über das Land, wovon der berühmteste jener von Simon de La Loubère ist, der bis ins nächste Jahrhundert hinein immmer wieder publiziert wurde.
          Von den ersten Berichten an waren die Reisenden von den siamesischen Elefanten fasziniert, insbesondere von der Verehrung der weißen Elefanten. Berichte davon waren in der Mitte des 17. Jahrhunderts so häufig, dass Nicolas Gervaise seine Leser mit Details zu diesem Thema bereits verschont hat. Nicht so hingegen die Plaudertasche Abbe de Choisy, der viele Seiten den Elefantenjagden des König Narai gewidmet hat, sowie Einzelheiten der Methoden wilde Elefanten einzufangen.
          Der Tod von Narai (1688), die Thronergreifung durch den Usurpator Petracha (der Mörder des Günstlings Constance Phaulkon) und der schmachvolle Rückzug der französischen Truppen aus den abgetretenen Häfen von Bangkok und Mergui, waren der Beginn einer Periode, in der das vordem so für Einflüsse von Außen offene Siam zu einem zurückgezogenen und abgekapselten Königreich wurde (ähnlich wie Japan schon etwas früher, wenn auch nicht so vollkommen abgekapselt wie Japan). Gesandtschaften wurden noch empfangen (wenngleich diese meist sehr wenig erreichten), die Holländer konnten ihren Handel weiterbetreiben und die französischen Missionare konnten unter Beschränkungen im Lande bleiben. Aber die späteren Ereignisse, wie die Zerstörung von Ayutthaya durch die Burmesen (1767), die Wiederherstellung des Königreichs unter Taksin und dessen Wahn, die Gründung einer neuen Dynastie (1782), konnten nur von sehr wenigen ausländischen Beobachtern oder gar Mitwirkenden erlebt oder beschrieben werden.
          Die Abtretung von Penang an die Ostindische-Company durch den Sultan von Kedah (eines nominellen Vasalls von Siam) im Jahre 1785, sowie die späteren Kontakte des Sultans mit Burma, zusammen mit Sir Thomas Stamford Raffle' s Gründung von Singapur (1819), zogen Siam zwangsläufig wieder in die sie umgebende Welt hinein, und zwar weit mehr als zuvor. Abgesehen von Handelsbelangen, war der Status von Penang problematisch, ebenso die britische Inbesitznahme von Unterburma (1826) nach dem kurzen Krieg, der Siams traditionellen Feind in die Knie gezwungen hatte. Der Hof in Bangkok war nun gezwungen die Grenzen seines Landes und seine Untertanen genauer im Auge zu behalten.
          Die Gesandtschaft von John Crawfurd (1822) war, abgesehen von der Zusicherung, dass Siam die britischen Rechte auf Penang anerkannte, ein völliger Fehlschlag. Aber als der besser vorbereitete Henry Burney nach Siam reiste (1826), wendete sich das Blatt allmählich zu Gunsten der Briten. Er erreichte sein Ziel Handelskonzessionen zu erhalten, wenngleich diese auch noch nicht sehr substantiell waren. Von diesen beiden Missionen, ist der Bericht von Crawfurd (ergänzt durch seinen Schiffsarzt Finlayson) zugänglicher. Danach kamen die ersten protestantischen Missionare, insbesondere die amerikanischen, welche zahlreiche Berichte über Siam zur Folge hatten, die amerikanische diplomatische Mission, geführt von Edmund Roberts und Frederick Arthur Neale's sonderbare Erzählung über dessen Aufenthalt in den letzten Jahren der Regierung von Phra Nangklao (Rama III) aus der Sicht von durch und durch unanpassungsfähigen Augen. Während die meisten Besucher des 16. und 17. Jahrhunderts einfach neugierige und manchmal erstaunte Zuschauer waren, beginnen die Berichte des frühen 19. Jahrhunderts Anzeichen einer unterstellten Westlichen Überlegenheit gegenüber den Asiaten zu zeigen, sowie eine manchmal sehr irritierende Geringschätzung der Siamesen.
          Mit der Thronbesteigung von König Mongkut im Jahre 1851 begann eine vollkommen neue Ära für das Land. Die Tore für Einflüsse von außen wurden weit aufgestoßen. Durch seine Kontakte mit westlichen Äusländern erkannte Mongkut bereits vor seiner Thronbesteigung die Sinnlosigkeit des Widerstandes gegen technologischen Fortschritten und er erkannte auch, dass er dem Land helfen musste sich an eine veränderte geopolitische Situation anzupassen. Seine beiden Freunde, Bishop Pallegoix und Sir John Bowring, hinterließen beide ausgezeichnete Berichte über das Land Siam. Der König wurde zugänglicher und Ausländer wurden regelmäßig empfangen. John Thomson und der Marquis de Beauvoir hinterließen beide wunderbare und erfreute Berichte über ihren Empfang im Palast, Anna Leonowens hingegen weniger.
          Im 17. Jahrhundert wagten sich, abgesehen von der Landroute durch Tenasserim, nur wenige Besucher außerhalb die Hauptstadt (bzw. von Lopburi während Narai's Herrschaft). Die Missionare des 19. Jahrhunderts dagegen begannen weiter in das Landesinnere vorzudringen, und es war der französische Forscher Henri Mouhot der als einer der ersten umfangreiche Berichte aus allen Landesteilen außerhalb der Städte Bangkok, Ayudhya und Lopburi hinterließ.
          Während der langen Herrschaft von König Chulalongkorn kam es zu einem starken Anstieg an Ausländern die im Lande lebten, viele davon als Angestellte der Siamesischen Regierung und ebenso viele, die das Land einfach nur besuchten. Es floss nun ein steter Strom an Veröffentlichungen von deren Eindrücken. Die meisten davon fuhren fort, das Land als fruchtbar, die Gesellschaft feudal, die Menschen als ungewöhnlich und die Gebräuche als außergewöhnlich zu sehen. Forscher wie der Norweger Carl Bock folgten in den Fußspuren von Mouhot. Die ansässigen Ausländer fuhren bis in das 20. Jahrhundert fort Berichte über Thailand zu schreiben, wenngleich bereits Anzeichen einer ermüdenden Wiederholung in einigen dieser Texte feststellbar sind. Mit dem Ende des Jahrhunderts hatte sich der Reiz des Neuen abgestumpft und durch den Triumph der westlichen Technologie schien sich bei den Ausländern eine koloniale Mentalität zu verfestigen.
          Mit den ansteigenden ausländischen Handelsunternehmen und Handelsbeziehungen kam es auch zu einem Anstieg von ausländischen Konsulaten und der Eröffnung von Gesandtschaften, die nach dem 2. Weltkrieg durch diplomatische Aufblähung zu Botschaften umgewandelt wurden. Jetzt erschienen Berichte über das Land, das nun Thailand hieß, wie Sand am Meer. Mit dem Fall der absoluten Monarchie (1932) ist die Zahl der Berichte so groß geworden, dass es kaum noch Sinn macht einzelne zu erwähnen. Obwohl Thailand bis zum Aufkommen des Massentourismus exotisch blieb, es hatte schon lange aufgehört ein geschlossenes bzw. verschlossenes, unbekanntes Königreich zu sein (das es in Wahrheit aber nie war). 1928 wurde von Erik Seidenfaden ein Reisehandbuch für Touristen und die staatliche Eisenbahn produziert, das die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt und in den Provinzen beschrieb. Siam ist damit in den Hauptstrom der internationalen Entwicklungen eingetreten, eine Position die durch den Beginn des Düsen-Verkehrsflugzeug-Zeitalters 40 Jahre später endgültig wurde.

 





Nan

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